Allgemein
Das betriebliche Unterbrechungsmanagement hat intervenierenden und prospektiven Charakter. Das heißt: Zum einen können in akuten Situationen vorgeschlagene Maßnahmen eingesetzt werden. Zum anderen können sich Unternehmen durch die Hinweise für die unterbrechungssensible Gestaltung des Zusammenspiels Mensch – Organisation – Technik anregen lassen.
Damit verfolgt das betriebliche Unterbrechungsmanagement einen ganzheitlichen Ansatz. Es kann für Mitarbeiter:innen Angebote zur Kompetenzentwicklung und Verhaltensprävention bereitstellen. Es kann darüber hinaus auch Einfluss auf die Technikgestaltung/-entwicklung und deren sinnvollem Einsatz nehmen. So sollte Technik etwa unterbrechungs- und interaktionssensibel angepasst und unterstützend zur Verfügung gestellt werden. Des Weiteren ist es Aufgabe des betrieblichen Unterbrechungsmanagements, (arbeits-)organisatorische Schwachstellen in den Blick nehmen und Beiträge zur Gestaltung der Arbeit sowie zur Weiterentwicklung von Organisationsstrukturen und Prozessen zu leisten. Im Zusammenhang mit dem MTO-Ansatz kann betriebliches Unterbrechungsmanagement auch als soziotechnische Systemgestaltung verstanden werden, bei der die Komponenten ineinandergreifen sollten. Das MTO-Konzept liegt inzwischen in einer von der baua eingebrachten Erweiterung um personenbezogene Tätigkeiten vor und lässt sich hier abrufen.
Für das betriebliche Unterbrechungsmanagement finden sich hier Best Practices verschiedener Branchen sowie Interventionsmaßnahmen, die gemeinsam von Unternehmen und wissenschaftlicher Begleitung im Projekt UMDIA entwickelt wurden. Wichtig ist darauf zu verweisen, dass es nicht DIE eine rundum passende Maßnahme gibt. Letztlich müssen für den Einzelfall passgenaue Lösungen erarbeitet werden. Beispielsweise wären mit Blick auf Inkonsistenzen als Unterbrechungsgenerator systematisch Widersprüche aufzuarbeiten. Hier, wie in vielen anderen Fällen, bietet sich zunächst ein Workshop zu Klärung an: Was ist dringlich? Was ist veränderbar? Wie werden die Prioritäten bewertet? Zur Bearbeitung empfehlen wir partizipative Verfahren und Lösungsansätze. Dazu geben wir Ihnen Ansätze und Arbeitshilfen an die Hand, die sowohl betriebliche als auch professionelle Unterbrechungsmanager:innen adressieren.